22 Oktober 2006

Göttingen



Den Vater in Göttingen, meiner Heimatstadt, besucht.
Seitdem ich eine Digitalcamera habe, kann ich nicht mehr durch eine Stadt gehen, ohne zu überlegen, ob irgendwo ein gutes Motiv ist. Und auf der Suche noch neuen Perspektiven bin ich dieses Wochenende mal von den üblichen Wegen abgewichen und u.a. auf den Spuren von Herrn Grapf gewandelt... Leider ist mir auf der Radfahrt dahin, die Camera aus der Tasche gefallen, sch.... Nach einer ersten Begutachtung und einigem Rumprobieren hält sich der Schaden (hoffentlich) in Grenzen: sie macht noch brav ihre Arbeit, hat aber an einer Seite eine kleine Spalte, die da nicht hingehört. Mal gucken, ob ich sie wieder flicken kann.
Heute am Sonntag bin ich noch lange durch die Höhen von Geismar geradelt, um einen schönen Blick auf Göttingen zu bekommen. Hat nicht geklappt, da entweder Häuser oder Bäume die Sicht versperren, aber mein Vater wird mal seine Kontakte nutzen und fragen, ob ich auf den Turm der Stephanuskirche komme, wär schön...

Ein bischen wehmütig wird mir immer, wenn ich dann wieder nach Osnabrück zurückfahre, weil Göttingen einfach die schöneren (älteren) Ecken hat. Und man ist ziemlich fix im Grünen.

5 Comments:

Blogger Jens-Olaf said...

Gefühlte "ältere Ecken".Ich gebe mich mal schulmeisterlich hier. Osnabrück hat wirklich alte Bausubstanz, nur sie wurde Jahrzehnte nicht wahrgenommen und der Zugang das Auffinden ist nicht einfach. Ich meine die vielen alten Häuser aus Stein, wo ich letztens noch mal bestätigt bekam, dass Osnabrücks ältestes Haus vor 1200 ! gebaut wurde, sehr wahrscheinlich. Das nächst jüngere gibt es auch noch usw.. Tief aus dem Mittelalter. Nicht Jungbau wie 1500 oder 1600. Im Vordergrund stehen hier die wenigen Fachwerke, die jünger sind. Aber da hat es Göttingen besser. Die schöneren "älteren Ecken" dann eben für Göttingen.

23. Oktober 2006 um 13:29  
Blogger joos said...

Okay, okay..., ich kenn´ mich da nicht wirklich aus, aber von den gefühlten "älteren Ecken" (= Fachwerke) gibt es in Göttingen mehr, zumindest für mich als "nomal durch die Stadt laufender und in der Häuserbaukunst unkundiger"...

24. Oktober 2006 um 21:50  
Blogger Jens-Olaf said...

Das hat mich neugierig gemacht und nach ein wenig rumgoogeln und Bücherrecherche: Göttingen hat ein Fachwerk von 1276. Das ist erste Liga. Meistens gibt es nur Fachwerk ab 1400 eher 1500 und später zu sehen. Respekt.

25. Oktober 2006 um 09:40  
Blogger joos said...

Hey, schön... Kann ja mal versuchen, rauszukriegen, welches Haus das ist und dann mach ich mal ´n Foto (oder hast du zufällig die Adresse?)
Habe gerade selber gegoogelt: Rote Str. 25... Die Strasse kenne ich, an das Haus kann ich mich nicht erinnern, aber nach dem nächsten Besuch gibt´s ´n Foto.

25. Oktober 2006 um 20:04  
Blogger Jens-Olaf said...

Ja, Rote Str., da steht es. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit Hausforschung. Frühere Fachwerkbauten kann es kaum geben, da viele Häuser bis um 1200 direkt mit dem Holz in der Erde fundiert waren. Dann war es nach ein paar Jahrzehnten zersetzt. Erst eine steinernde Unterlage hat es haltbar gemacht. Was mich überraschte, bin ja kein ausgebildeter Experte, dass die ältesten Häuser erst seit Einsatz der Dendrochronologie bekannt sind. Jahresringuntersuchung. Viele wussten gar nicht von ihren Schätzen im Stadtkern. Und da kann es immer noch Entdeckungen geben. Denn die Untersuchung ist teuer und wird nur relativ selten angewandt. Bis jetzt habe ich nur den Rekord von Esslingen 1261.

26. Oktober 2006 um 11:19  

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